Abwassertanks finden in vielen Bereichen oberirdisch installiert ihren Einsatz. So dienen diese unter anderem dazu, Schmutzwasser aufzubewahren – sei es im privaten Umfeld für industrielle Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen. Oberirdische Abwassertanks reduzieren auch die Gefahr, dass Boden und Gewässer mit gefährlichen Stoffen kontaminiert werden. Jedoch haben die oberirdisch installierten Abwassertanks gegenüber einem Abwassertank, der unterirdisch installiert wurde, auch ihre Nachteile.
Verwendung eines Abwassertanks
Eingesetzt werden Abwassertanks beispielsweise in Ferienhäuser, Kleingärten oder in der Landwirtschaft, die an keinem Kanalisationsnetz angeschlossen sind. So kann Schmutzwasser aus der Küche, Bad und WC in dem Abwassertank so lange gespeichert werden, bis dieses dann durch den Entsorger geleert wird.
Des Weiteren können Abwassertanks auch als Regenwassertank ihren Einsatz finden, da Regenwasser laut Definition „Abwasser“ ist.
Ebenso werden spezielle Abwassertanks auch für industrielles Schmutzwasser eingesetzt, welches mit Chemikalien aus unterschiedlichen Bereichen verunreinigt ist und ebenfalls eine fachmännische Entsorgung unterliegt. Abwassertanks, die im industriellen Bereich eingesetzt werden, sind für gewöhnlich in Stahl sowie einwandig als auch doppelwandig gefertigt.
Da Abwasser oder auch Schmutzwasser nicht ins Erdreich und Grundwasser gelangen darf, unterliegen die Abwassertanks sowohl für den oberirdischen als auch für den unterirdischen Einsatzbereich gesetzlich geregelte Auflagen. Die Hersteller der Abwassertanks haben somit die Pflicht dafür zu sorgen, dass die Tanks die Anforderungen erfüllen und für den Zweck geeignet sind.
Konkret bedeutet das, dass die Abwasserbehälter über ein Zertifikat verfügen müssen, die den Verwendungszweck und die Anforderungen an Funktionssicherheit sowie Betriebssicherheit erfüllt, sofern die Gebrauchsanweisung und der Verwendungszweck durch den Nutzer eingehalten werden.
Gesetzliche Grundlagen und Vorschriften
In Berlin beispielsweise sind grundsätzlich nur Abwasserbehälter mit einer DIBt-Zulassung gestattet. Für Brandenburg und andere Bundesländer hingegen sollte die Art der Zulassung bei den zuständigen Wasserbehörden erfragt werden.
Ebenso zu klären ist, inwiefern oberirdische Abwassertanks überhaupt aufgestellt werden dürfen. Die Bauverordnung Berlin / Brandenburg zwingt unter anderem dazu, Mindestabstände einzuhalten. So müssen Abwassertanks einen Abstand von mindestens zwei Meter von der Grundstücksgrenze und fünf Meter vom Gebäude haben. Allerdings gibt es aufgrund der geringen Fläche von Kleingärten wiederum Ausnahmen. Diese müssen sodann bei den Vorständen erfragt werden. Die Zugänglichkeit der Entsorgungsfahrzeuge muss unabhängig des möglichen und erlaubten Standorts des Abwassertanks so gewählt werden, dass diese mit ihren Saugschläuchen auch bis zum Tank kommen können, um diesen zu leeren.
Nachteile eines oberirdischen Abwassertanks
Da die Abwassertanks je nach Einsatzbereich über eine Entlüftung verfügen, kann es somit zu unangenehmen Gerüchen kommen. Ebenso benötigt ein oberirdischer Abwassertank entsprechend Stellfläche, die bei einem Wassertank, der unterirdisch installiert wurde, nicht anfällt. Im privaten Umfeld kann natürlich auch die Optik des Tanks störend sein. Aus diesem Grund sollte immer überlegt werden, ob eine unterirdische Installation nicht die bessere Wahl darstellt.
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